Ein Familienurlaub in Tirol bietet zu jeder Jahreszeit viel Natur und frische Luft. Das österreichische Bundesland Nordtirol liegt zwischen Bayern und Südtirol. Die Landeshauptstadt Innsbruck hat ca. 130.000 Einwohner:innen und ist ca. eine halbe Autostunde vom Brenner, der Grenze zu Italien entfernt.

Tirol liegt mitten in den Alpen und es gibt jede Menge Gebirge, Täler und Bergbäche – wie im Bilderbuch. Über 600 Dreitausender – also Berge die 3.000 Meter oder höher sind – hat Tirol. Wie viele Gipfel es insgesamt sind, ist gar nicht so genau bekannt, es solle um die 4.000 sein.

Die wichtigsten Gebirge sind die Kitzbüheler Alpen und das Karwendel-Gebirge. Große Teile davon stehen unter Naturschutz. Die Alpen sind eines der letzten Rückzugsgebiete für viele Tiere und Pflanzen, die durch den Klimawandel und die zunehmende Versiegelung der Böden durch den Menschen in menschenleeren, abgelegenen Gebirgen und Bergtälern oft ihre letzten ruhigen Lebensräume finden.

Unsere Autorin Verena Wagner lebt in der Region und verrät dir hier ihre liebsten Ausflugsziele.

 

Wildtiere im Alpenzoo in Innsbruck kennenlernen

Wer sich für alpine Wildtiere interessiert oder einfach nur gern in den Zoo geht, fühlt sich im Innsbrucker Alpenzoo sicher richtig wohl. Der Alpenzoo ist zu jeder Jahreszeit in einer kurzen Wanderung bergauf von Innsbruck aus zu erreichen. Das dauert auch mit kleineren Kindern nur eine gute halbe Stunde. Größere Füße laufen in 20 Minuten von der Innsbrucker Altstadt aus durch Parkanlagen hinauf. Alternativ fährt die Hungerburgbahn und die Buslinie W.

Neben einem wirklich prächtigen Spielplatz mit 1-A-Panorama über Innsbruck und den Inn wartet eine Luchsfamilie, ein Braunbär, ein Uhu, Raufußhühner oder Wildrappen auf euch. Steinböcke und Gämsen thronen in einem felsigen Gehege ganz oben – dort wo sie sich auch in der wilden Natur am wohlsten fühlen.

Daneben gibt es Bauernhoftiere und die Möglichkeit, einen richtig feinen Kindergeburtstag im Alpenzoo zu feiern. Mit den Zoopädagog:innen dürfen die Geburtstagskinder sogar selbst füttern und ihre Gäste bei der Fütterung zugucken.

 

Ein Tag in Innsbruck für Familien

Innsbruck bietet viele spannende Ausflugsziele für Familien. In der Altstadt wartet das Goldene Dachl mit seinem Museum auf Besucher:innen und gleich ums Eck der Stadtturm, der ebenfalls einen schönen Blick bietet. Daneben lohnt sich der Hofgarten zum Picknicken und Spielen und die Hofburg mit speziellen Familienführungen. (Achtung: Das gesamte Museum der Hofburg Innsbruck ist aufgrund von Revisionsarbeiten vom 7. Januar 2025 bis einschließlich 3. Februar 2025 geschlossen.)

Neben dem Tiroler Volkskunstmuseum ist das Audioversum ein auf Kinder und jugendliches Publikum spezialisiertes Museum. Während das eine volkskundlich-kulturwissenschaftliches Brauchtum näherbringt, widmet sich letzteres dem Reich der Physik. Kinder dürfen da zum Beispiel in einer gut isolierten Schreikammer ausprobieren, wie viel Dezibel sie schaffen.

Das Besondere an Innsbruck ist, dass sich Kultur und Kunst – es gibt zahlreiche spannende Ausstellungen, und im Ferdinandeum sogar Workshops für Familien – so gut mit Ausflügen in die Natur kombinieren lassen.

 

Schnell ist man draußen im Wald. Dazu braucht es bloß den J-Bus, der alle 10 bis 15 Minuten zwischen Nordkette und dem Patscherkofel, dem Hausberg auf der anderen Seite der Stadt, hin und her pendelt. An beiden Endhaltestellen warten im Winter Skilifte auf Besucher:innen, und für den Rest des Jahres befördern die Bergbahnen Bergsteiger:innen, Mountainbiker:innen und alle anderen, die nur mal gucken oder in luftiger Höhe etwas essen wollen, in kurzer Zeit auf den Berg.


Wer gar nicht so hoch hinauf will, findet in der Sillschlucht im Sommer Schatten und wagt vielleicht sogar einen Sprung ins kalte Nass der Sill-Gumpen. (Das sind tiefe Stellen im Fluss zum Abkühlen.)

 

Skisprungschanze am Bergisel

Mit der Straßenbahn Nr. 1 geht es zur Skisprungschanze am Bergisel. Dort befindet sich ein weiteres Museum mit einem Riesenrundgemälde, das auch größere Kinder beeindruckend finden. Das größte, gemalte Kunstwerk Tirols befindet sich im Tirol Panorama mit Kaiserjägermuseum. Es zeigt die dritte „Schlacht am Bergisel“ von 1809. Neben dem 1.000m² großen Gemälde präsentiert sich der „Schauplatz Tirol“, der sich mit dem Mythos Tirol auseinandersetzt. Mit spannenden, überraschenden oder skurrilen Objekten erzählt er Geschichten über Menschen, Natur und Politik der Region.

 

Im Winter gibt es einen zauberhaften Weihnachtsmarkt direkt neben dem Museum. Von hier aus sind die Sillschlucht, aber auch die Bergisel-Schanze in einer kurzen Wanderung durch den Wald schnell erreichbar.

Auch wer gerade nicht zur Vier-Schanzen-Tournee Anfang Januar vor Ort ist, hat gerade im Sommer mitunter das Glück Skispringer:innen trainieren zu sehen. Aber auch ansonsten ist die Riesenschanze ein Erlebnis. Mit einer kleinen Bahn geht es vorbei an dem langen Auslauf, den die Skispringer:innen nach einem Sprung benötigen, vorbei an den Tribünen und dann weiter mit einem Aufzug zum Ort des Absprungs. Das Restaurant Sky bietet ganz oben einen beeindruckenden Blick auf die Stadt, das Stift Wilten und die gegenüberliegende Nordkette, die mächtige Bergkette, die mit ihren Zweitausendern das Karwendel-Gebirge begrenzt.

 

Top-Ausflugsziel Schloss Ambras

Ein weiterer schöner Tagesauflug – auch halbtags gut machbar – ist das Schloss Ambras.

Das Schloss mit seinem Kuriositätenkabinett gilt als das erste Museum der Welt. Neben dem Renaissance-Schloss selbst und dem Bad der Philippine Welser finden Kinder die Kinder-Ritterrüstungen und die Skurrilitäten, die Erzherzog Ferdinand II. von Österreich (1529-1595), selbst gesammelt hat. Dazu zählt das Skelett eines monströsen Kugelfischs und noch viel gruseligere Exponate! Abgerundet wird der Schlossbesuch mit einem ausgedehnten Spaziergang im Schlosspark, in dem zahlreiche Pfaue wohnen.

 

Wandern und Skifahren mit Kindern in Tirol

Nicht nur rund um Innsbruck, sondern überall in Tirol warten unzählige Skilifte und Bergbahnen vom Dezember bis März – manche höhere Skigebiete auch bis in den April hinein – auf Skigäste. Die kleineren Skigebiete mit ihren Schleppliften und Tellerliften, die im Winter perfekt für Familien mit kleinen Kindern, für Ski-Neulinge und zum Buchen eines Skikurses geeignet sind, schließen nach der Wintersaison. Zahlreiche mittlere und größere Bergbahnen, die Seilbahnen mit Gondeln betreiben, haben fast ganzjährig geöffnet. Bis auf evtl. kurze Pausen im Frühling und Herbst können Gäste damit immer zum Wandern ins Hochgebirge befördert werden.

Viele Bergbahnen bieten im Sommer lauschige Wasser-Spielplätze an ihren Mittel- und Bergstationen an. Jede ist für sich einzigartig und es ist gerade mit kleineren Kindern, die nicht gerne weit laufen, eine abwechslungsreiche Ausflugsmöglichkeit. Besonders gut gefallen hat uns das Hexenwasser in Söll im Tiroler Unterland und der Kugelwald, die größte Holzkugelbahn der Welt am Glungezer, um nur zwei Beispiele herauszugreifen.

 

Familienurlaub im Tiroler Unterland

Das Tiroler Unterland ist das Gebiet nordöstlich von Innsbruck. Innsbruck selbst zählt manchmal zum unteren Inntal. Andere sehen das Innsbrucker Land, die Gegend um Innsbruck, als separat, und gelegentlich ist vom mittleren Inntal die Rede.

Im Tiroler Unterland liegen die Städte Jenbach, Rattenberg, Münster, Wörgl, Kufstein, Schwaz, Kitzbühel und St. Johann.

 

Das Unterland zeichnet sich aus durch seinen Reichtum an wunderbaren Badeseen und kleineren Flüssen und Gebirgsbächen, die sich für unvergessliche Klammwanderungen anbieten. Eine Klamm ist eine Schlucht, in die sich die Gebirgsbäche wasserfallartig Bahn brechen. Viele Klammen sind mit Holztreppen, befestigten Wegen, Brücken und Stahlkonstruktionen absolut kleinkindsicher. Hier findest du eine Auswahl an familienfreundlichen Klammwanderungen rund um Innsbruck.

 

Ein absolutes Highlight für Familien im Tiroler Unterland ist das Museum Tiroler Bauernhöfe bei Kramsach. Hier kannst du erleben, wie die Bergbauersleute früher gelebt haben. Das große Freilichtmuseum mit original Bauernhäusern hat aber nur von Ostern bis Oktober geöffnet. Wer im Winterurlaub in Tirol ist, kann sich im Wildpark Aurach bei Kitzbühel nicht nur Wildtierfütterungen von Damwild und Hirschfamilien angucken, sondern erhält ebenfalls einen Eindruck vom Bergbauernleben.

 

Gletscher-Erlebnis in Tirol

In Tirol gibt es auch einige Gletscher, die ganzjährig begehbar sind. Besonders beeindruckend für Kinder ist der NaturEisPalast in Hintertux am Hintertuxer Gletscher, ganz am Ende des Zillertales. Dort ist ganzjährig – auch mit Skischuhen – der Eintritt in magische, unterirdische Gletscherhöhlen möglich. Sogar einen See gibt es in einer langgezogenen Höhle im Gletscher!

Wenn du mehr über ein verantwortungsbewusstes Miteinander von Tourismus und Bergsport, Freizeitaktivitäten in Tirol und Umweltschutz wissen willst, findest du Infos für Sommer und Winter in den Tiroler Bergen bei Bergwelt Miteinander