Im Rahmen der Blogparade von Katja von Küstenkids unterwegs möchte ich euch heute das zauberhafte Bilderbuch „Seesucht“ vorstellen und von meiner eigenen Sehnsucht nach dem Meer berichten.
(unbez. Werbung)
Die niederländische Künstlerin Marlies van der Wel erzählt bildgewaltig die Geschichte von Jonas, der mit zwei Jahren zum ersten Mal das Meer sieht – und sich unsterblich verliebt. Den Rest seines Lebens verbringt er damit, ein Gefährt zu bauen, dass ihn Teil der Unterwasserwelt werden lässt.
Trotz aller Rückschläge und obwohl die Fischer ihn nach jedem Fehlschlag auslachen, hält Jonas an seinem Traum fest und gibt niemals auf. Aus Strandgut baut er immer neu, fantastische Konstruktionen. Ob es ihm am Ende schließlich gelingt, müsst ihr selbst entdecken.
Nostalgisch und modern zugleich
Das 78-seitige Bilderbuch aus dem Mixtvision Verlag eignet sich für Kinder ab 3 Jahren, ist aber auch ein schönes Geschenkbuch für Erwachsene, die sich nach dem Meer sehnen.
Das A4-Querformat eignet sich bestens, um das Buch gemeinsam zu bestaunen. Die Illustrationen sind gleichermaßen nostalgisch und modern, die Künstlerin greift darin immer wieder Strukturen von Dingen auf, die sie selbst bei ihren Strandspaziergängen gefunden hat. Die herrlichen Blau- und Grüntöne der Illustrationen sind Balsam fürs Gemüt.
Und ewig lockt die See
Die Sehnsucht nach dem Meer – auch ich kenne sie gut. Wie Jonas liebe ich das Meer, seit ich denken kann. Und seit 20 Jahren wünsche ich mir, ans Meer zu ziehen. Dass ich immer noch am Berliner Stadtrand lebe, hat familiäre Gründe, aber der Traum wird immer da sein, und irgendwann werde ich ihn mir erfüllen.
Am Meer fühle ich eine sonst ungekannte Ruhe in mir, am Meer können meine asthmageplagten Lungen aufatmen, am Meer geht es mir gut, egal wie schlecht das Wetter ist. Ich liebe das Farbspiel: das Stahlgrau an wolkigen Tagen, die Blau- und Türkistöne im Sonnenschein, das silberne Glänzen im Sonnenuntergang. Das Meer ist wie das Leben - ständig in Bewegung und doch beständig. Auf welches Meer ich dabei blicke, ist mir völlig egal. Ob Nord- oder Ostsee, Mittelmeer, Pazifik oder Atlantik – Hauptsache Salzwasser, Wellen und Freiheit.
Seit gut einem Jahr ist mein Zugang zum Meer noch beschränkter als zuvor, und das ist für mich persönlich einer der unerträglichsten Aspekte des Lockdowns. Für vieles andere haben wir als Familie inzwischen Lösungen gefunden. Aber das Gefühl, nicht ans Meer zu dürfen, löst bei mir ein leicht klaustrophobisches Gefühl aus. Glücklicherweise führt mich gerade eine Vertriebsreise für ein paar Tage in die Nähe der geliebten See, aber ob das lange ausreicht?
Geschenk gegen Meerweh
In „Seesucht“ habe ich mich jedenfalls sehr wiedergefunden. Wer also noch ein Ostergeschenk für jemanden sucht, der gerade von akutem Meerweh geplagt wird und eine Schwäche für schöne Bilderbücher hat – hier ist es.
Das hochwertige Hardcover kostet 20 Euro.