Braucht ihr für die langen, dunklen Wintertage ein paar seitenstärkere Jugendbücher, mit denen ihr in fremde Welten und großartige Abenteuer abtauchen könnt? In den nächsten Wochen stelle ich euch einige vor. Heute gibt es Lesestoff für Rätselfans sowie für Liebhaber actionreicher, intelligenter Dystopien.  

 

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Code Orestes – Das auserwählte Kind

Für die Rätselfans unter euch ist „Code Orestes“ von Maria Engstrand genau das richtige. In einer Winternacht steht plötzlich ein geheimnisvoller Mann mit einer Pelzmütze vor Malin. Er gibt dem zwölfjährigem Mädchen einen Brief für das Rutenkind, das in 100 Tagen in der Nachbarschaft einziehen wird. Neugierig öffnet Malin den Brief, doch mit der verschlüsselten Botschaft kann sie nichts anfangen. Es bleibt ihr also nichts anderes übrig, als zu warten.

Und tatsächlich zieht auf der anderer Straßenseite bald eine neue Familie ein: ein seltsam wirkender Junge in Malins Alter, der immer mit Hemd und Aktentasche rumläuft, seine kleine Schwester und die Mutter, die befremdliche Kräuter in den Tee mischt und spirituelle Treffen durchführt.

Als der Junge namens Orestes in Malins Schule kommt, weiß sie, dass er das Rutenkind sein muss, von dem der geheimnisvolle Mann gesprochen hat. Auf dem Heimweg übergibt Malin Orestes den Brief. Doch der ist alles andere als erfreut. Er zerreißt den Brief und verschwindet.

Junge Codeknacker auf der Suche nach dem Rutenkind

Enttäuscht beschließt Malin, dem Rätsel allein auf den Grund zu gehen. Nur wie soll sie den verschlüsselten Teil des Briefes entziffern? Als Malin Orestes Schulbücher bringen muss, versucht sie es nochmal und zeigt ihm eine Kopie des Briefes, die sie in weiser Voraussicht angefertigt hatte.

Tatsächlich schaffen es die beiden, den Text zu entschlüsseln. Ein Hinweis führt sie zum Bahnhof. Hier entdecken sie in einer kleinen Schachtel, die im Mauerwerk versteckt ist, den nächsten Hinweis. Die Jagd nach dem Rutenkind beginnt. Doch wo führt sie hin? Wer ist der unheimliche Mann mit der Pelzmütze gewesen? Und was genau ist eigentlich ein Rutenkind?

Wer geheimnisvolle Botschaften liebt, kann in dieser spannenden Geschichte mit ihrem überraschenden, spektakulären Ende viel lernen. Das 384-seitige Buch eignet sich ab 11 Jahren. Die Fortsetzung „Code Elektra“ ist inzwischen ebenfalls bei Mixtvision erschienen, Band 3 ist in Arbeit. Um Codeknacker zu werden, müsst ihr 16 Euro investieren.


Jaguarkrieger

Der dystopische Roman von Christine Ziegler spielt im zukünftigen Berlin, nachdem ein Cyberwar die Welt in ein atomares Katastrophengebiet verwandelt hat. Obdachlose, hungernde und verwaiste Jugendliche kämpfen um ihr Überleben. In Sektor 1 dagegen führen die Reichen in einem abgeschotteten Bereich ein schönes Leben.

Die Biotechnologiefirma Optigenio verspricht Ehepaaren, perfekte Kinder zu erschaffen. Wie im Katalog können sich Paare aussuchen, wie ihre Kinder aussehen und welche Eigenschaften sie haben sollen. Aber nicht immer gelingt die Genoptimierung. Einige Kinder entsprechen nicht den Vorstellungen und werden als Rückläufer an Optigenio zurückgegeben.

So ergeht es auch Will, der von seinem Vater ins Heim gegeben wird. Doch der Junge lebt lieber als Einzelgänger mit ein paar Freunden in einer WG in der atomverseuchten Umgebung von Berlin und verdient sich sein Geld als Computerspieler mit illegalen Game-Events. Als Will eines Tages von Optigenio gesucht wird, ahnt er Böses.

Designerkinder, Computerspiele und ein Kampf auf Leben und Tod

Auf seiner Flucht vor Optigenio begegnet er der aufgeweckten Mia, die die Schnauze voll von ihrem privilegierten aber leeren Leben in Sektor 1 hat und deshalb abgehauen ist. Leider kommt sie in der Welt außerhalb von Sektor 1 nicht gut zurecht und ist auf Wills Hilfe angewiesen. Will ist anfangs nur genervt von Mia, die ihn zudem ständig in gefährliche Situationen bringt, aber er wird das Mädchen einfach nicht mehr los.

Also nimmt er Mia mit in seine Welt – und stellt fest, dass sie doch ganz cool ist. Doch der Sicherheitsbeamte Daniel von Optigenio hat längst die Verfolgung aufgenommen. Er hat noch eine offene Rechnung mit Will und wünscht sich nichts mehr als dessen Tod. Eine hitzige Jagd beginnt und endet blutig.

„Jaguarkrieger“ ist ein nervenaufreibender, actionreicher und spannender Roman für Leser ab 12, den man nicht mehr weglegen kann. Das knapp 350 Seiten umfassende, sehr hochwertig aufgemacht Buch ist im Südpol-Verlag erschienen und kostet 18,90 Euro.