Es gibt zahlreiche Bücher, die Kinder spielerisch mit bekannten Persönlichkeiten bekannt machen. Ich habe einige besonders gelungene Beispiele für euch herausgesucht. Heute stelle ich euch die ersten drei vor. Übrigens: Am 14. März 2023 ist nicht nur der 5. Todestag von Stephen Hawking, sondern auch der 140. Todestag von Karl Marx.

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Stephen Hawking und das Geheimnis der Schwarzen Löcher

Für ältere Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die sich gern schnell und trotzdem umfassend informieren, empfehle ich sehr die Reihe „Arena Bibliothek des Wissens“. Übersichtlich und gut verständlich werden auf je 108 Seiten bedeutende Persönlichkeiten von allen Seiten beleuchtet: Leben und Werk, Bedeutung für die Nachwelt, wichtige Fachbegriffe und Hintergründe.

In Stephen Hawking und das Geheimnis der Schwarzen Löcher lässt Autor und Illustrator Luca Novelli den genialen Wissenschaftler selbst von seinem Leben erzählen: von der Kindheit in einem intellektuellen, aber armen Elternhaus in London, St. Alban und auf Mallorca, vom Studium in Oxford und Cambridge, von der ALS-Diagnose und wie ihm die Ärzte nur noch zwei Jahre Lebenszeit gaben, vom Familienglück mit Jane und Forschungsaufenthalten in den USA.

Neben dem Persönlichen berichtet Stephen immer wieder gut verständlich von Schwarzen Löchern, dem Big Bang und Hubble-Teleskopen, von bahnbrechenden wissenschaftlichen Theorien, die nach und nach bewiesen werden. Manche Namen von Wissenschaftlern dürften Fans der Kult-Serie „The Big Bang Theorie“ bekannt vorkommen. Das alles wird unterhaltsam und locker verpackt mit vielen Comic-Elementen. Am Ende gibt es noch ein „Kosmisches Wörterbuch“, das wichtige Begriffe erklärt.

Ich habe dieses kurzweilige Buch an zwei Abenden vor dem Schlafengehen verschlungen. Nun liest mein 12-Jähriger es in der Lesezeit in der Schule und ich lese derweil ebenso begeistert "Einstein und die Zeitmaschinen" vom gleichen Autor. So macht Wissen wirklich Spaß! Das Taschenbuch kostet 9,95 Euro.  

Karl Marx und der Fluch des Geldes

Aus der „Arena Bibliothek des Wissens“ habe ich außerdem aus aktuellem Anlass „Karl Marx und der Fluch des Geldes“ gelesen und war sehr angetan von der sachlichen Ausgewogenheit und dem erzählerischen Konzept des Autors Hans-Christopher Liess. In den einzelnen Kapiteln berichten nämlich Verwandte und Wegbegleiter von den verschiedenen Lebensstationen des umstrittenen Philosophen.

Der beste Freund aus Kindertagen und spätere Schwager, der Vater, die Ehefrau, Friedrich Engels, die Haushälterin und die Töchter – sie alle kommen zu Wort. Das macht das Lesen interessant und unterhaltsam, während gleichzeitig viele Facetten der Persönlichkeit beleuchtet werden.

Zwischendrin werden in Infokästen kurz Marx‘ Ideen und ihre Hintergründe erläutert. Hinzu kommen eine Zeittafel, Museums-Tipps und ein Glossar. Das Buch ist sachlicher gestaltet als „Hawking“ und enthält zwar viele Schwarz-Weiß-Illustrationen, aber keine Comics. Aber es ist ebenso interessant.

Neben Hawking und Marx gibt es die „Lebendigen Biografien“ auch über Einstein, Napoleon, Newton, Da Vinci, Curie, Edison, Ceasar, Archimedes, Volta, Luther und Galilei. Hinzu kommen Sammelbände über berühmte Frauen, Entdecker, Friedensaktivisten oder den Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Die Bücher sind für je 9,99 Euro bei Arena erhältlich, manche leider nur noch antiquarisch. 

Edison – Das Rätsel des verlorenen Mauseschatzes

Und hier noch etwas für die Kleineren – und für Fans genialer Illustrationen.

Was tut ein kleiner Mäusejunge, der eine rätselhafte Notiz von einem lang verschollenen Vorfahren findet, in dem von einer abenteuerlichen Reise über den Atlantik und einem Schatz die Rede ist? Er geht damit zu einem alten Mäuseprofessor. Der hat in seiner Jugend viele Abenteuer für die Wissenschaft erlebt und gibt nun sein Wissen an der Universität der Mäuse weiter. Doch der kleine Pete will nicht nur Informationen, er möchte auch Hilfe bei einer Mission. Und damit beginnt eine abenteuerliche Reise Richtung Meeresgrund, denn da soll der Schatz liegen.

Doch wie dorthin gelangen? Mit einer Taucherglocke? Einem Unterseeboot? Welche Rolle spielt der Wasserdruck? Was ist mit Meeresungeheuern? Und was machen zwei Mäuse, wenn sie sich als blinde Passagiere an Bord eines Schiffes begeben und dort auf eine Katze treffen? Am Ende kommen sie nicht nur dem Geheimnis um den Schatz und Petes verschollenem Vorfahren auf die Spur, sondern machen auch noch eine völlig unerwartete großartige Entdeckung.

Es fehlt also nicht an Überraschungen und Spannung in diesem wunderbaren Buch von  Torben Kuhlmann, einem der zweifellos begabtesten Illustratoren der Welt. Und schreiben kann er auch noch.

Es mag etwas willkürlich und überraschend wirken, dass die Geschichte am Ende auf den berühmten Thomas Edison und seine Erfindung der Glühbirne hinausläuft, denn die Geschichte bereitet dies kaum vor. Doch die wunderbar detaillierten, zum Teil technischen Zeichnungen, die auch Kinder zwischen 5 und 12 Jahren verstehen können, machen diese leichte erzählerische Schwäche wieder wett. Zu viel Spaß macht es, in den Illustrationen zu schwelgen und die vielen Details zu entdecken.

Diese Verbindung von Wissenschaft und Geschichte mit einem Abenteuer von zwei sehr mutigen und schlauen Mäusen ist genau die richtige Mischung für Kinder, die spannende Erzählungen lieben, Technik interessant finden und selbst kleine Entdecker sind. 

„Edison – Das Rätsel des verschollenen Mauseschatzes“ gehört zu der bisher vierteiligen Reihe von Mäuseabenteuern, die neben Edison noch Albert Einstein, Neil Armstrong und Charles Lindbergh umfassen. Ihr bekommt das Buch für 22 Euro bei NordSüd.

 

In den nächsten Wochen gibt es hier weitere Beiträge mit tollen Büchern über berühmte Menschen.